Ein Mitschnitt aus dem Gottesdienst am Karfreitag, 2. April 2021 in der Auferstehungskriche in Rüppurr:

Joseph Haydn: Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze
Fassung für Streichquartett, Hob. XX/1:B

Hubert Heitz, Violine I
Wolfgang Heitz, Violine II
Angela Aldus, Viola
Gisela Heitz, Violoncello

Sonata IV (Largo): Eli, Eli, lama asabthani?
„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Markus 15,34)


 
Sonata VI (Lento): Conummatum est!
„Es ist vollbracht!“ (Johannes 19,30)


 
Sonata VII (Largo): Pater! In manus tuas commendo spiritum meum.
„Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.“ (Lukas 23,46)


 
Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze entstand als Auftragskomposition und wurde vermutlich am Karfreitag 1787 aufgeführt. Der Auftrag lautete, sieben langsame meditative Sätze zu komponieren, einen für jedes der letzten Worte Jesu.

Joseph Haydn beschrieb seinem Biographen Georg August Griesinger den Ablauf der Aufführung: „Man überzog an dem bestimmten Tage die Wände, Fenster und Pfeiler der Kirche mit schwarzem Tuche, und nur eine in der Mitte hängende Lampe von großem Umfange erleuchtete das heilige Dunkel. Zu einer bestimmten Stunde wurden alle Thüren verschlossen, und die Musik begann. Nach einem zweckmäßigen Vorspiele bestieg der Bischof die Kanzel, sprach eines der sieben Worte aus, und stellte eine Betrachtung darüber an. Sobald sie geendiget war, stieg er von der Kanzel herab, und fiel knieend vor dem Altar nieder. Die Musik füllte diese Pause aus. Der Bischof betrat zum zweyten-, drittenmale u. s. w. die Kanzel, und jedesmal fiel das Orchester nach dem Schlusse der Rede wieder ein. Es war gewiß eine der schwersten Aufgaben, ohne untergelegten Text, aus freyer Phantasie, sieben Adagios auf einander folgen zu lassen, die den Zuhörer nicht ermüden, und in ihm alle Empfindungen wecken sollten, welche im Sinne eines jeden von dem sterbenden Erlöser ausgesprochenen Wortes lagen.“

Haydn erklärte so auch öfters diese Arbeit für eine seiner gelungensten.